Der Säugling (Teil 1)

Eltern freuen sich über das erste verständliche Wort, das sie aus dem Munde ihres Kindes hören. Bis das Kind dazu fähig ist, hat es im ersten Lebensjahr wichtige Entwicklungsstufen für das Sprechenlernen durchlaufen, so dass wir sagen können, dass die Sprachentwicklung bereits beim Säugling beginnt.

Diese Lernerfahrung baut sich durch die Wahrnehmungstätigkeit des Kindes auf, die die Grundlage bildet für das spätere Sprechen. Der Säugling erkennt seine Welt über sinnliche Wahrnehmung. Also über das, was er über den Mund, die Haut, die Nase, die Ohren, die Augen und seine Bewegungstätigkeit  (Motorik) erfährt.

Der Säugling nimmt von Geburt an sehr fein und hochempfindsam wahr. Die Aktivitäten des Säuglings zeigen, dass er zu einer wirkungsvollen Interaktion mit seiner Umgebung fähig ist und dabei Kommunikation auf vielfältige Weise initiiert.

In den ersten Lebensmonaten erzeugt das Kind spielerisch Laute. Es gurgelt, schnalzt und sprudelt mit seiner Stimme. Das Kind beginnt zu lallen und wir können beobachten, daß das Kind mit etwa einem halben Jahr die eigenen Lauterzeugnisse lustig nachplappert und sich damit in die Lage versetzt, später die Laute anderer Personen nachzuahmen.

Das Kind entwickelt Freude an der eigenen Stimme und am Hören. Völlig unbefangen experimentiert es mit der eigenen Stimme und trainiert auf natürliche Weise seine stimmlichen Qualitäten. Dabei horcht das Kind höchst aufmerksam auf sich selbst und die Umgebung.

Es nimmt über die Sinnesorgane (über das Schmecken, Riechen, Spüren, Hören und Sehen) Reize auf, verarbeitet sie, vergleicht mit gespeicherten Erfahrungen und erkennt Erfahrenes wieder. Wahrnehmen ist ein aktives Suchen nach Information.